Acción Amazonía
- Arbeitsbereiche und Ziele -

Aufgabendefinition

Mit dem Ziel, die Integrität der vom Aussterben bedrohten Kulturen und die Umwelt der Amazonas-Region zu schützen, unterstützt die Acción Amazonia indigene Kommunen, die bereits begonnen haben, ihren Lebensraum und ihre Umwelt zu verteidigen. Wir arbeiten auf dieses Ziel hin durch politische, technische und ökonomische Unterstützung, die darauf ausgerichtet ist, die indianische Bevölkerung wie deren Kultur zu stärken und ihr mit Respekt zu begegnen, die Artenvielfalt des Regenwalds zu bewahren und indigene Kommunen in ihrer Selbstverwaltung anhaltend durch Entwicklungsprogramme zu unterstützen, wobei stets die Beteiligung der betroffenen indigenen Kommunen im Planungs- und Entwicklungsprozeß im Vordergrund steht.



Hintergrund

Die Acción Amazonia wurde gegründet vor dem Hintergrund der Realitäten des ecuadorianischen Amazonas-Gebiets, wo das Überleben aller indianischen Gruppierungen und geschützter Gebiete durch den ökonomischen Druck, der auf dem Land lastet, massiv bedroht ist; zumal praktisch keinerlei anhaltende alternative Entwicklungsmöglichkeiten für die indianischen Kommunen und Gebiete seitens des Staats Ecuador angeboten werden. Die Unfähigkeit des Staats, seinen Aufgaben in Bezug auf Erhaltung des Regenwalds, Ausbau der Kommunikationsmöglichkeiten, ärztlicher Versorgung, Erziehung, Bau von Schulen, usw. in den indianischen Gebieten gerecht zu werden, macht es für verantwortungsbewußte Menschen in Ecuador und international zur moralischen Verpflichtung, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Mittel und Ressourcen zur Verfügung zu stellen, die der langfristigen Erhaltung eines der wertvollsten natürlichen und kulturellen Gebiete der Erde dienen, namentlich


  • ethnischer und kultureller Vielfalt
  • Artenvielfalt
  • Naturschutzgebieten
  • indigenen Territorien („Homelands" der indianischen Bevölkerung; Anm. d. Übersetzers)

Die Hauptbedrohungen sind Ölförderung, Abholzung, Tourismus, Agrarindustrie.


Gründungsmitglieder

Andy Drumm, Randy Borman, Sofia Darquéa, Dr. Roberto Troya, Dr. Carmen Josse, Dr. Pedro Darquéa.



Aktive Mitglieder

  • Moi Enomenga (Koordinator für Ökotourismus des Huaorani-Stamms)
  • Der Präsident der ONHAE (ecuadorianische Huaorani-Organisation)
  • Megan Epler-Wood (Präsident der Gesellschaft für Ökotourismus)
  • Hannah Williams
  • Joe Kane (Autor des Buchs „Savages" - dt.: „Krieger des Jaguars"; Anm. d. Übersetzers)
  • Der aktuelle Präsident der OISE
  • Cesar Piaguaje (Führer des Siecoya-Stamms)
  • Santiago Kawarim (Führer des Achuar-Stamms)
  • Tarquino Tapuy (Führer des Quichua-Stamms)


Aktionsgebiete

Die Acción Amazonia arbeitet in einer Reihe unterschiedlicher Gebiete, die alle im Bezug zu den Zielen der Organisation stehen. Ein Spezialist koordiniert die jeweiligen Arbeitsgebiete.


Fortwährende Entwicklungsprojekte:

Die Acción Amazonia stellt fest, daß die indianische Bevölkerung in einer Art in das kapitalistische ökonomische System eingebunden wird, die schädlich für die Erhaltung eines adäquaten Lebensstandards und Erhaltung eines gesunden Lebensraums und einer intakten Umwelt ist. In der Konsequenz haben viele indigene Kommunen die Notwendigkeit erkannt, auf Dauer neue und alternative Einnahmequellen zu erschließen, die in ihren natürlichen, kulturellen und sozialem Kontext passen. Dazu zählen eine Reihe von Projekten, einschließlich Ökotourismus, Verkauf von Handarbeiten und Waldprodukten (außer Nutzholz) und weiteren, noch zu identifizierenden Alternativen.


Kommunikation:

Die meisten indianischen Kommunen sind ohne jede Form der Kommunikation, sowohl untereinander (innerhalb ihres Stamms) und erst recht „inter-ethnisch" (Kontakt zur „Außenwelt"; Anm. d. Übersetzers). Dieser Umstand läßt sie vollständig isoliert von der Außenwelt und macht sie verletzlich und schutzbedürftig gegenüber der Bedrohung durch Übergriffe unberechtigter Eindringlinge. Die Acción Amazonia glaubt, daß ein modernes Kommunikationsnetz eine essentielle Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung der indigenen Kommunen ist.


Rechtsbeistand:

Auf der Erkenntnis, daß das Fehlen von Rechtsbeiständen die indianischen Kommunen und ihre Umwelt in eine unhaltbare Situation der Verletzlichkeit versetzt, ist das Ziel dieses Aktionsgebiets, einen fortwährenden und ständig erreichbaren Rechtsbeistand für die indianischen Organisationen und Dörfer zu gewährleisten.


Bildung / Weiterbildung:

Einige Aspekte der Ausbildung werden Weiterbildung in den Kommunen in Bezug auf unterstützende Entwicklung, Erhaltung der Umwelt, sowie die sozialen und kulturellen Auswirkungen der Ölförderung und -ausbeutung sein. Wir sehen es als unsere Pflicht an, das traditionelle Wissen der indigenen Völker in das formelle Schulsystem der Kommunen zu integrieren.


Kampagnen:

Klare Verdeutlichung der wirklichen Kosten der Ölförderung, einschließlich der Kosten durch Umweltzerstörung, sozialer Verelendung und kultureller Zerstörung. Kampagnen sowohl in Ecuador wie international.


Medizinische Versorgung:

Eine der Grundprinzipien, um für indigene Kommunen Spenden zu sammeln, ist, ihnen den Zugang zur medizinischen Versorgung zu verschaffen. Dazu zählen vor allem die Transportkosten, um die weiten Wege von den Regenwald-Kommunen zu Krankenhäusern und Ärzten zu ermöglichen, die ärztliche Versorgung selbst, sowie Kostenübernahme für Medikamente. Wachsendes Vertrauen bei den Indianern in die moderne Medizin zu schaffen ist leider notwendig geworden, da die Überlieferung traditionellen medizinisches Wissens rapide abnimmt. Hinzu kommt, daß sich die gesundheitliche Situation durch das Auftreten neuer, den Indios bisher unbekannter Krankheiten durch den Eingriff von Nicht-Indianern in den letzten Jahren drastisch verschärft hat.